INVESTIEREN mit Asset Allocation - Vermögensaufteilung & Assetklassen erklärt! | Finanzlexikon - YouTube

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Wer sich mit dem Thema Investieren beschäftigt, wird häufig den Ausdruck Asset Allocation hören - und
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tatsächlich ist die Asset Allocation auch einer der Faktoren, die sich am stärksten auf die Rendite eures
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Investments oder eurer Geldanlage auswirkt. Aber was ist Asset Allocation überhaupt und
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warum ist sie so wichtig?
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Hi, mein Name ist Thomas von "Finanzfluss", und heute werden wir uns einmal dem Begriff Asset Allocation
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widmen. Dazu werden wir uns erst einmal anschauen, was ein Asset ist, was eine Assetklasse ist, um dann zu
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definieren, was Asset Allocation ist. Dann werden wir uns anschauen, warum man Asset Allocation betreiben
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soll, welche die Rolle der Asset Allocation beim Investieren ist, und ganz zum Schluss werden wir uns
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auch noch einmal den Begriff Rebalancing eines Portfolios anschauen. Das klingt nach einem ziemlich
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vollständigen Programm. Legen wir daher direkt einmal los und schauen uns an, was ein Asset ist und was eine
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Assetklasse ist. Asset ist der englische Ausdruck für Vermögenswert. Ein Vermögenswert kann z. B. eine
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Aktie sein, eine Anleihe, aber auch ein Auto oder ein Kunstgegenstand. Auch hochwertige und teure Möbel
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können ein Asset sein. Als Assetklasse fasst man dann alle Vermögenswerte zusammen, die ein ähnliches
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Risiko-Rendite-Verhältnis haben. Die bekanntesten Assetklassen sind z. B. Aktien, Anleihen, Immobilien,
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Rohstoffe, aber auch Barvermögen, wie z. B. Bargeld oder Guthaben auf Tagesgeldkonten. Diese Kategorie
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nennt man Hauptassetklassen, die sich wieder in Unterkategorien unterteilen lassen. Schauen wir uns das
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am Beispiel der Aktien an. Aktien lassen sich in Standartwerte, mittelgroße Werte und Nebenwerte
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einteilen - die sogenannten Large, Mid und Small Caps. Eine weitere Unterteilung in Unterassetklassen können
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sich z. B. anhand von Branchen oder von Geografien bilden. Spricht man z. B. von den großen Bluechips,
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also den großen Standartwerten in den USA, ist das eine eigene Unterassetklasse der Aktien. Jetzt, wo wir
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wissen, was Asset und Assetklassen sind, können wir auch ganz einfach die Asset Allocation erklären.
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Die Asset Allocation ist nämlich nichts anderes als die Aufteilung eures Geldes in unterschiedliche
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Assetklassen. Übersetzt bedeutet Asset Allocation im Deutschen nichts anderes als Vermögensaufteilung.
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Ihr trefft bei der Asset Allocation also eine Entscheidung, welchen Prozentsatz eures
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Gesamtkapitals ihr in welche Vermögensklasse investiert. Nur, um ein Beispiel zu geben, könntet ihr z. B.
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sagen, dass ihr 40 % eures gesamten Vermögens in Aktien investiert, 20 % in Anleihen investiert, 20 % in
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Immobilien investiert und 20 % an Barvermögen behaltet. Habt ihr euch für diese Asset Allocation
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entschieden, müsst ihr dann noch entscheiden, in welche Untergruppen ihr investiert. Von den 40 %, die ihr
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von eurem Vermögen in Aktien investieren wollt, müsst ihr nun überlegen, wie ihr die geografisch oder nach
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Branchen oder auch nach Größe der Unternehmen aufteilen wollt. Aber warum macht man sich überhaupt
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solche Gedanken? Macht es nicht einfach Sinn, sich in einer Assetklasse zu spezialisieren und sein gesamtes
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Geld da reinzuinvestieren? Wenn ihr bereits unser Video zur Diversifikation bzw. Risikostreuung gesehen habt,
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wisst ihr, dass es Sinn macht, unterschiedliche Assetklassen miteinander zu mischen, um sein Risiko
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zu reduzieren. Der Grund hierfür ist die Portfolio-Theorie, auf die wir in einem weiteren Video sicherlich
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noch etwas detaillierter eingehen werden. Wir müssen also verschiedene Vermögensklassen miteinander
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vermischen, um das Risiko zu reduzieren, ohne damit unsere Rendite kaputt zu machen. Hierzu müssen wir
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möglichst nach Anlageklassen Ausschau halten, die eine möglichst geringe Korrelation haben - ein
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klassisches Beispiel für eine sehr niedrige Korrelation sind z. B. Value Aktien und Gold. In Krisenzeiten, wenn
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besonders Aktien an Wert an der Börse verlieren, hat Gold meistens eine Hochphase, weil es als sichere
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Währung angesehen wird. Gerade in Krisenzeiten kommt es vor, dass Aktienkurse und Goldkurse
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gegenläufig sind. Eine Mischung aus Gold und Aktien, oder allgemeiner gesprochen Rohstoffen und Aktien,
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kann also das Risiko unseres Portfolios dramatisch senken. Jetzt, wo wir wissen, warum wir Asset
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Allocation betreiben sollten, schauen wir uns einmal die Rolle der Asset Allocation bei den verschiedenen
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Anlagetypen, aktiv investieren und passiv investieren, genauer an. Beim aktiven Investieren spielt die Asset
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Allocation eine untergeordnete Rolle. Durch Stockpicking und Timing möchte der aktive Investor eine
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Überrendite erzielen. Durch Stockpicking möchte er sich einzelne Aktien heraussuchen, bei denen er denkt, dass
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sie unterbewertet sind, und beim Timing versucht er genau dann zu verkaufen bzw. dann zu kaufen, wenn es
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für ihn am günstigsten ist. Die Strategie beim aktiven Investieren ist es eher, sich zu konzentrieren, als zu
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diversifizieren. Trotzdem macht es beim aktiven Investieren in eine Assetklasse, z. B. Aktien, auch Sinn,
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weitere Assetklassen hinzuzumischen, um damit das Risiko zu senken. Beim passiven Investieren spielt die
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Asset Allocation eine besonders wichtige Rolle. Viele wissenschaftliche Studien belegen, dass die Asset
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Allocation eine der Hauptstellschrauben bei eurer Rendite sind. Laut diesen Studien schlägt die Asset
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Allocation immer einzelnes Stockpicking oder Timing. Es spielt langfristig für euch also eine deutlich wichtige
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Rolle, wie ihr euer Vermögen aufteilt, als wann ihr gekauft habt oder in welche Einzelaktien ihr investiert
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habt. Diese Erkenntnis macht sich der passive Investitionsansatz zunutze, indem man beim passiven
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Investieren ausschließlich in kostengünstige ETFs investiert, die ganze Märkte über Indizes abbilden. Somit
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habt ihr beim passiven Investieren nur zwei Entscheidungen, die ihr aktiv treffen müsst: Erstens
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müsst ihr darauf achten, dass ihr möglichst geringe Kosten habt, da diese direkt von eurer Rendite
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abgezogen wird, und zweitens müsst ihr eine Asset Allocation festlegen und die auch konstant halten.
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Anders als beim aktiven Investieren müsst ihr dann keine Einzeltitel, also einzelne Vermögenswerte
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heraussuchen, und auch nicht darauf achten, zu welchem Zeitpunkt ihr kauft oder verkauft. Das war auch
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schon das Gröbste zum Thema Asset Allocation, schauen wir uns jetzt nur noch einmal eine wichtige
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Taktik an, mit der ihr eure Asset Allocation konstant halten könnt - das sogenannte Rebalancing. Rebalancing
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heißt nichts anders als neu gewichten. Während ihr investiert kann es sein, dass die Asset Allocation, die ihr
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euch ausgesucht habt, sich verschiebt. Schauen wir uns das anhand eines Beispiels an, eines sehr einfachen
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Portfolios, bei dem ihr 5000,00 € in Aktien investiert habt und 5000,00 € in Anleihen investiert habt. Ihr habt
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also 50 % Aktien und 50 % Anleihen. Am Ende des Jahres schaut ihr noch einmal in euer Portfolio und stellt
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fest, dass eure Aktien 12 % Gewinn gemacht haben und jetzt bei 5600,00 € stehen, und eure Anleihen 3 % Gewinn
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gemacht haben, und bei 5150,00 € stehen. Berechnet ihr jetzt noch einmal die Gewichtung in eurem Portfolio,
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habt ihr 52 % Aktienanteil und nur 48 % Anleihenanteil. Da ihr aber eine Asset Allocation von 50:50 gewählt
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habt, müsst ihr jetzt rebalancen, also die Gewichtungen wieder in den ursprünglichen Stand zurückversetzen.
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Dazu müsst ihr 2 % eures Portfolios verkaufen, und zwar genauer den Aktienanteil, also 215,00 €. Und für diese
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215,00 € kauft ihr jetzt wieder Anleihen. Euer Gesamtportfolio ist über das Jahr hinweg jetzt zwar
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von 10.000,00 € auf 10.750,00 € gewachsen, durch das Rebalancing habt ihr aber immer noch ein Verhältnis von
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50:50. Die Idee hinter dem Rebalancing ist die Theorie der Regression zur Mitte. Das bedeutet, dass
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Assetklassen, die Tendenz haben, immer zu ihrer durchschnittlichen, langzeitigen Rendite zurückzufallen.
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Habe einige Assetklassen z. B. eine überdurchschnittliche Rendite erzielt, waren also besser
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als in den vergangenen Jahren, ist es statistisch sehr wahrscheinlich, dass sie in den zukünftigen Jahren eine
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geringere Rendite haben werden, um wieder nah an ihren Durchschnitt ranzupendeln. Aus diesem Grund
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macht Rebalancing Sinn, da die Assetklassen, die in der Vergangenheit stark performt haben, wieder auf ihren
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Ursprungsgehalt zurückgekürzt werden und somit den schwächeren Assetklassen eine Chance gegeben wird,
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jetzt eine höhere Rendite zu erzielen. Das war’s auch schon zum Thema Asset Allocation. Es gibt ziemlich
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viele theoretische Grundlagen, und von daher kann ich es mir gut vorstellen, dass es sich etwas kompliziert
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anhört. Wir werden allerdings noch weitere Videos zu dem Thema drehen und werden uns auch in der Praxis
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anschauen, wie man Asset Allocation umsetzt. Außerdem werden wir uns einmal einzelne Portfolios
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anschauen und verschiedene Asset Allocations besprechen. Wenn ihr noch Fragen oder Anregungen
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habt, lasst uns doch einen Kommentar da, und gebt uns einen Daumen hoch, wenn euch das Video gefallen hat.
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