Goodwill einfach erklärt - YouTube

Channel: easyfinance

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In diesem Video erklären wir Euch, was Goodwill bedeutet.
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Zum Einstieg ein kleines Beispiel.
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Stellt euch vor, die Easyfinance AG möchte expandieren und in das Burgergeschäft einsteigen.
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Leider kann kein Angestellter von easyfinance kochen, deswegen entscheidet man sich dazu,
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die Fast Food AG zu kaufen.
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Die Fast Food AG stellt Burger her, wofür sie eine Fabrik, Maschinen und Vorräte hat.
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Welche zu 25% mit Eigenkapital und 75% Fremdkapital finanziert sind.
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Da die Burger sehr lecker sind, verkaufen sie sich sehr gut, deswegen ist die easyfinance
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AG bereit 500€ für die Fast Food AG zu bezahlen.
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Also deutlich mehr, als der Buchwert von 200€.
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Da die Fast Food AG nun eine Tochtergesellschaft der Easyfinance AG ist, stellt sich die Frage,
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welche Auswirkungen der Erwerb auf die Bilanz der easyfinance AG hat, da diese nun nach
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dem HGB dazu verpflichtet ist einen Konzernabschluss aufzustellen, also eine Bilanz, in der alle
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Unternehmen eines Konzerns gemeinsam dargestellt werden.
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Grundsätzlich muss also darüber entschieden werden, wie man die 500€ Kaufpreis in der
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Bilanz darstellt und verteilt.
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Dies geschieht in Stufenform.
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Zuerst werden alle Vermögensgegenstände und Schulden der Fast Food AG übernommen.
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Da das Vermögen um 200€ höher ist als die Schulden, wurden also 200€ des Kaufpreises
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für das Eigenkapital des Unternehmens bezahlt.
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Allerdings bleibt somit eine Differenz von 300€, dies ist der Betrag, um den der Kaufpreis
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den Buchwert des Unternehmens übersteigt.
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Die nächste Stufe sind die noch nicht bilanzierten Wirtschaftsgüter.
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Denn die Fast Food AG hat ein Grundstück auf dem eine Fabrik steht, welches für 100€
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gekauft wurde.
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Dieses Grundstück liegt allerdings in der Hamburger Innenstadt und der Wert hat sich
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in den letzten Jahren stark erhöht, sodass der tatsächliche Marktpreis bei 200€ liegt.
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Somit besteht eine Differenz von 100€, welche die Fast Food AG bisher noch nicht bilanziert
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hat.
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Die Easyfinance AG ist jedoch dazu berechtigt, das Grundstück zum Marktpreis von 200€
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zu bilanzieren.
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Somit hat man allerdings ein Problem, denn die Bilanz ist noch nicht ausgeglichen.
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Dies liegt daran, dass man mehr bezahlt hat, als die Vermögensgegenstände des Unternehmens
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wert sind.
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Diese Differenz, die hier 200€ beträgt, nennt man Geschäfts- oder Firmenwert oder
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auf Englisch Goodwill.
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Dies ist der Betrag, um den der Kaufpreis die Vermögensgegenstände übersteigt.
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Hat man nun auch den Goodwill bilanziert, ist die Bilanz wieder ausgeglichen und man
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erhält den easyfinance Konzernabschluss, die Kasse ist übrigens verschwunden, da das
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Kassenguthaben verwendet wurde, um die bisherigen Eigentümer der Fast Food AG zu bezahlen.
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Doch wofür steht dieser Goodwill nun genau?
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Oder anders gefragt, warum sollte man für ein Unternehmen mehr bezahlen, als die Vermögensgegenstände
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wert sind?
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Grundsätzlich stellt der Goodwill also die immateriellen Vermögensgegenstände eines
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Unternehmens dar.
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Die Gründe, weshalb man einen Kaufpreis bezahlt, der über dem Buchwert liegt, können sehr
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verschieden sein.
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Einerseits kann das Unternehmen besondere Geschäftsbeziehungen haben, zum Beispiel
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gute Kundenbindungen, sodass die Kunden in der Zukunft viele Produkte kaufen werden,
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oder das Unternehmen verfügt über sehr bekannte Marken, beispielsweise ist der Name Coca Cola
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oder Mercedes Benz allein sehr viel wert, ohne dass dies einen greifbaren Vermögensgegenstand
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darstellt, oder das Unternehmen wird in Zukunft sehr viel Geld verdienen, sodass es bereits
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jetzt gerechtfertigt ist, das Unternehmen zu einem hohen Preis zu erwerben.
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Grundsätzlich gibt es beim Goodwill zwei Arten, zum einen den derivativen Goodwill,
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dieser entsteht wenn man für ein Unternehmen mehr bezahlt, als das Reinvermögen, hierbei
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stellt der Goodwill eine Prämie für Kundenbeziehungen usw. dar.
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Derivativer Goodwill ist die Art von Goodwill, welche wir euch gerade erklärt haben.
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Außerdem gibt es den originären Goodwill, so bezeichnet den Wert der selbst erstellten
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immateriellen Vermögensgegenstände, wenn also ein Unternehmen eine Marke selbst entwickelt,
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dann hat diese Marke selbst auch einen Wert, allerdings gilt für den originären Goodwill
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ein strenges Aktivierungsverbot, dies bedeutet, dass der originäre Goodwill in der Bilanz
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nicht dargestellt wird.
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Häufig wird behauptet, dass der Goodwill gefährlich ist, da er nichts wert ist, doch
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stimmt dies?
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Grundsätzlich muss man der These dahingehend zustimmen, dass der Wert des Goodwills schwer
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zu beziffern ist, denn was eine Marke oder eine Kundenbeziehung wert ist, ist vom Auge
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des Betrachters abhängig.
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Trotzdem haben auch Marken oder Kundenbeziehungen einen enormen Wert.
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Um beim Beispiel Coca Cola zu bleiben, diese Marke hat einen enormen Wert, da man mit der
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Marke viel positives verbindet.
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Deswegen halte ich es für abwegig grundsätzlich zu behaupten, dass der Goodwill nichts wert
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ist.
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Nun noch kurz zum Badwill.
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Dies ist das Gegenteil des Goodwills, wenn man also ein Unternehmen unter dem Buchwert
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kauft.
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Stellt euch vor, die easyfinance AG verhandelt geschickt und erwirbt die Fast Food AG für
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100€, obwohl das Eigenkapital ja 200€ beträgt.
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Auch hier muss wieder ein Konzernabschluss erstellt werden.
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Wenn man hier annimmt, dass das Grundstück nicht im Wert gestiegen ist, dann bedeutet
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der Erwerb der Fast Food Ag für den easyfinance AG einen Gewinn und damit eine Eigenkapitalsteigerung
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von 100€, da ja für die Fast Food AG auch 100€ weniger bezahlt wurde, also die einzelnen
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Vermögensgegenstände wert sind.
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Wir hoffen euch hat dieses Video gefallen, wenn ja Like & Abo nicht vergessen und bis
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demnächst.