How one of the most profitable companies in history rose to power - Adam Clulow - YouTube

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Übersetzung: Tiffany Seebacher Lektorat: Samridh Aggarwal
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Während des 17. Jahrhunderts
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bildeten die drei Buchstaben “VOC” das meistbekannteste Logo der Welt.
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Diese Initialen gehörten der Verenigde Oostindische Compagnie,
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zu Deutsch, die Niederländische Ostindien-Kompanie –
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vielfach betrachtet, als die profitabelste Firma,
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die jemals gegründet wurde.
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Mit Anfang des Jahres 1602 übernahm sie den boomenden Gewürzmarkt
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und bereitete den Weg für Handelsstrecken zwischen Asien und Europa.
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Aber solch ein Erfolg gelang nur auf Kosten zahlrreicher Menschenleben.
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Als der niederländische Staat die Kompanie gründete,
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verlieh es der Organisation die Macht Kriege zu führen,
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Diplomatie zu betreiben und Kolonien in ganz Asien zu erobern.
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Die Niederländische Ostindien-Kompanie sollte Geld einbringen
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und mit europäischen Imperien konkurrieren.
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Der asiatische Markt war zu dieser Zeit der Größte
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und in Europa gab es eine hohe Nachfrage nach Gewürzen.
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Muskatnuss war eines der Wertvollsten.
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Jedoch wurde es nur auf den indonesischen Banda-Inseln angebaut.
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Falls niederländische Beamte Muskatnuss alleinig für sich gewinnen könnten,
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würde das ihre Investoren reich machen,
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für das dauerhafte Überleben der Kompanie sorgen
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und ihren Konkurrenten den gleichen Gewinn verwehren.
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Jedoch hing der Erfolg des Plans von der Unterwerfung der Bandanesen ab.
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Um diese zu garantieren, waren Beamte,
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wie der skrupellose Jan Pieterszoon Coen, zu allem bereit.
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Mit einer Bevölkerung von 15000 Menschen
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bestanden die Banda-Inseln aus Dorfbünden,
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die von reichen und erfahrenen Händlern namens Orang Kaya kontrolliert wurden.
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Sie haben ihr praktisches Monopol über Muskatnuss über Jahrhunderte erhalten,
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indem sie es für den höchsten Preis an Händler aus Asien und Europa verkauften.
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Als die Niederländische Ostindien-Kompanie um 1600 auf den Inseln ankam,
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überredeten Beamte eine Gruppe Orang Kaya, einen Vertrag zu unterzeichnen.
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Er garantierte ihnen Schutz im Austausch für Monopolrechte auf ihr Muskatnuss.
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Bandanesische Führer hatten vorher schon ähnliche Abkommen geschlossen
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aber konnten diese ohne schwere Folgen wieder auflösen.
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Die Niederländer stellten eine neue Bedrohung dar.
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Sie versuchten Festungen zu bauen, um Handel zu kontrollieren
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und Schmuggel zu verhindern
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und bestanden darauf ihnen Muskatnuss zu einem gesenkten Preis zu verkaufen.
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Viele Bandanesen weigerten sich und die Beziehungen verschlechtern sich.
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1609 attackierte und tötete eine Gruppe von Dorfbewohnern
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einen niederländischen Admiral und 40 seiner Männer.
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Im Laufe des nächsten Jahrzehnts eskalierten die Spannungen,
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als Verträge gebrochen und neu unterzeichnet wurden.
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Die Kompanie und ihr Generalstaathalter, Jan Pieterszoon Coen,
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nahmen neue Strategien in Betracht.
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Laut eines Beamten, sollten die Bandanesen
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“zur Vernunft gebracht oder vollständig vernichtet” werden.
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Coen selbst glaubte, dass es keinen Handel ohne Krieg geben kann.
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Mit Erlaubnis seiner Vorgesetzen führte er 1621 eine gewaltige Invasion durch
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und brachte bandanesische Führer dazu, ein weiteres Dokument zu unterzeichnen.
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Aber dieses Mal wurden die Bandanesen darin nicht als souveränes Volk anerkannt,
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sondern als koloniale Untertanen der Niederländischen Ostindien-Kompanie.
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Bald behaupteten niederländische Beamte, dass es eine Verschwörung gegen sie gäbe.
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Coen nutzte dies, um weiteren Widerstand zu eliminieren.
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Er befahl seinen Soldaten, bandanesische Führer zu foltern,
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um Geständnisse zu erlangen.
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Im Laufe der nächsten Monate führten Kompanie-Truppen
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einen grausamen Feldzug durch, welche die Bevölkerung dezimierte.
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Viele der Bandanesen wurden zum Hungertod getrieben oder versklavt
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und zu entfernten niederländischen Kolonien entsendet.
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Andere sprangen von Klippen, als dass sie sich ergaben.
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Tausende flohen und ließen ganze Dörfer ausgestorben zurück.
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Einige Überlebende übersiedelten auf andere Inseln,
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wo sie Reste der bandanesischen Sprache und Kultur am Leben hielten.
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Als der gewaltsame Feldzug der Kompanie vorbei war,
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war die Zahl der indigenischen Bevölkerung auf weniger als ein Tausend gefallen,
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wovon die meisten versklavt wurden.
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Die Niederländische Ostindien-Kompanie teilte die Inseln in Plantagen auf
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und importierte versklavte Arbeitskräfte.
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Es war, auf allen Ebenen, ein Akt des Genozids.
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Durch die Sicherung des globalen Monopols über Muskatnuss
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entwickelte sich die Kompanie wirtschaftlich rasant weiter,
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was zur niederländischen Blütezeit beitrug.
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Obwohl Coen auch kritisiert wurde,
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feierte man ihn bis weit in das 20. Jhdt als nationalen Helden.
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400 Jahre nach dem Massaker auf Banda
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steht Coens Statue immer noch in der Stadt Hoorn,
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trotz steigender Forderungen nach ihrer Entfernung.
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Coen und die Niederländische Ostindien-Kompanie
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brachten einen wertvollen Rohstoff unter ihre Kontrolle
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und Profite stiegen in die Höhe.
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Aber sie erreichten dies, indem sie eine andere Gesellschaft
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gewaltsam auseinanderießen.