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Is marijuana bad for your brain? - Anees Bahji - YouTube
Channel: TED-Ed
[0]
Übersetzung: Marcel Stirner
Lektorat: Sonja Maria Neef
[6]
1970 wurde Marihuana in den USA
als Klasse-1-Droge eingestuft,
[13]
also der strengsten Kategorie zugeteilt.
[15]
Diese Droge war demnach vollkommen illegal
und hatte keinen medizinischen Nutzen.
[21]
Diese Ansicht bestand
über Jahrzehnte hinweg,
[23]
was es schwerer machte, ihre Wirkung
und Funktionsweise zu erforschen.
[28]
Heute ist der therapeutische Nutzen
von Marihuana weitgehend anerkannt,
[33]
und einige Länder haben seine
medizinische Nutzung legalisiert
[36]
oder erwägen diesen Schritt.
[38]
Trotz dieser steigenden Anerkennung
bleibt eine Frage jedoch weiterhin offen:
[44]
Schadet die freizeitliche Nutzung
von Marihuana unserem Gehirn?
[49]
Marihuana wirkt auf unser
endocannabinoides System,
[52]
dessen Rezeptoren überall
im Gehirn und Körper liegen.
[56]
Körpereigene Moleküle,
sogenannte Endocannabinoide,
[61]
wirken ebenfalls auf diese Rezeptoren.
[63]
Wir haben das endocannabinoide System
noch nicht ganz entschlüsselt,
[67]
aber ein Merkmal weist stark
darauf hin, wie es funktioniert.
[71]
Die meisten Neurotransmitter wandern
über eine Synapse von Neuron zu Neuron,
[77]
um eine Nachricht zu übermitteln.
[79]
Endocannabinoide hingegen wandern
in die entgegengesetzte Richtung.
[83]
Wenn eine Nachricht
von einem Neuron zum nächsten gelangt,
[87]
schüttet das Empfängerneuron
Endocannabinoide aus.
[90]
Diese strömen zurück zum Senderneuron,
um es zu beeinflussen.
[95]
Sie geben ihm im Grunde Rückmeldung
vom Empfängerneuron.
[100]
Deshalb glauben Wissenschaftler,
dass das endocannabinoide System
[104]
hauptsächlich dazu dient,
andere Signale zu regulieren:
[108]
Die einen verstärkt es,
die anderen schwächt es ab.
[111]
Das Feedback von Endocannabinoiden
verlangsamt den neuronalen Signalverkehr,
[117]
aber nicht unbedingt
das Verhalten oder die Wahrnehmung.
[122]
Wird zum Beispiel ein Signal verlangsamt,
das den Geruchssinn hemmt,
[126]
werden Gerüche womöglich
sogar intensiver wahrgenommen.
[129]
Marihuana besteht hauptsächlich
aus zwei aktiven Stoffen:
[133]
Tetrahydrocannabinol, oder THC,
[138]
und Cannabidiol beziehungsweise CBD.
[141]
THC soll der Hauptauslöser
der psychoaktiven Wirkung von Marihuana
[147]
auf Verhalten, Kognition
und Wahrnehmung sein.
[150]
CBD hingegen verursacht
die nichtpsychoaktiven Effekte.
[155]
Wie Endocannabinoide
verlangsamt THC den Signalverkehr,
[160]
indem es an Cannabinoidrezeptoren andockt.
[163]
Dies tut es aber an vielen Stellen in
diesem weitläufigen System gleichzeitig.
[168]
Endocannabinoide wiederum werden
nur an bestimmten Stellen ausgeschüttet,
[172]
als Reaktion auf bestimmte Stimuli.
[174]
Diese umfassenden Aktivitäten
sowie die Tatsache,
[178]
dass das endocannabinoide System
indirekt viele andere Systeme beeinflusst,
[183]
haben zur Folge, dass die Gehirnchemie,
Gene und Lebenserfahrungen der Menschen
[188]
ihre Reaktion auf die Droge
stark beeinflussen.
[192]
Für Marihuana gilt das mehr
als für andere Drogen,
[196]
die auf eine oder wenige
bestimmte Weisen wirken.
[200]
Wenn es also überhaupt
schädliche Effekte gibt,
[203]
variieren sie deutlich
von Person zu Person.
[206]
Wir wissen zwar nicht,
[207]
wie genau Marihuana bestimmte
schädliche Wirkungen produziert,
[211]
aber es gibt klare Risikofaktoren,
die es wahrscheinlicher machen,
[214]
dass jemand sie verspürt.
[217]
Das eindeutigste Risiko ist das Alter.
[220]
In unter 25-Jährigen
kommen Cannabinoid-Rezeptoren
[223]
konzentrierter in der weißen Substanz vor
als in über 25-Jährigen.
[228]
Die weiße Substanz spielt
beim Kommunizieren, Lernen,
[231]
beim Erinnerungsvermögen
und bei Gefühlen eine Rolle.
[234]
Ein häufiger Konsum von Marihuana kann
die Entstehung von Leitungsbahnen stören
[239]
und die Bildung neuer Verbindungen
durch das Gehirn beeinflussen.
[243]
Dies kann es schwerer für uns machen,
lange zu lernen und Probleme zu lösen.
[247]
Es ist noch unklar,
wie schwer dieser Schaden sein kann
[251]
oder ob er umkehrbar ist.
[253]
Selbst unter jüngeren Menschen
ist das Risiko höher,
[256]
je jünger man ist.
[257]
Bei 15-Jährigen ist es zum Beispiel
viel höher als bei 22-Jährigen.
[262]
Marihuana kann zudem Halluzinationen
oder paranoide Wahnvorstellungen auslösen.
[267]
Bei durch Marihuana
herbeigeführten Psychosen
[269]
klingen die Symptome generell ab,
wenn die Betroffenen den Konsum stoppen.
[274]
In seltenen Fällen
bestehen die Psychosen jedoch fort
[277]
und verweisen stattdessen
auf eine dauerhafte psychotische Störung.
[281]
Kommen Störungen wie Schizophrenie
in der Familie häufig vor,
[285]
ist das der klarste Risikofaktor,
wenngleich nicht der einzige.
[289]
Marihuana ruft zudem häufiger Psychosen
in jungen Erwachsenen hervor,
[293]
wobei psychotische Störungen
sowieso eher in diesem Alter auftreten.
[299]
In solchen Fällen ist unklar,
ob die psychotische Störung
[303]
auch ohne Marihuana aufgetreten wäre --
[305]
ob Marihuana sie früher auslöst,
[308]
ein Katalysator für eine Schwelle ist,
die sonst nicht überschritten worden wäre,
[312]
oder ob die Reaktion auf Marihuana
[314]
lediglich auf eine
zugrundeliegende Störung hinweist.
[318]
Höchstwahrscheinlich zeigt Marihuana
je nach Mensch andere Wirkungen.
[323]
Wie bei vielen anderen Drogen
reagieren Gehirn und Körper
[327]
bei wiederholtem Konsum
von Marihuana immer schwächer.
[331]
Man braucht also mehr davon,
um die gleiche Wirkung zu erzielen.
[335]
Anders als bei vielen Drogen
kann man bei Marihuana jedoch
[339]
zum Glück nicht
an einer Überdosis sterben,
[341]
und selbst nach extremem Konsum
treten keine schwächenden
[344]
oder lebensbedrohlichen
Entzugserscheinungen auf.
[347]
Dennoch geht Marihuana-Entzug
mit eher subtilen Symptomen einher,
[352]
darunter Schlafstörungen,
Reizbarkeit und depressive Stimmungen.
[357]
Diese klingen nach ein paar Wochen ab.
[360]
Ist Marihuana also
nun schlecht für dein Gehirn?
[363]
Kommt ganz darauf an, wer du bist.
[365]
Einige Risikofaktoren
können wir zwar leicht ausmachen,
[368]
andere verstehen wir aber nicht so genau.
[371]
Daher ist es immer möglich,
dass man negative Wirkungen verspürt,
[376]
selbst wenn man von keinem
bekannten Risikofaktor betroffen ist.
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